Oh nein, eine Blase!

Habe ich die ersten Anzeichen übersehen, war es ein falscher Schritt in einem nicht gut geschnürten Schuh oder habe ich…? Egal warum, jetzt ist sie da, die Blase an meinem Fuß.
Jetzt gilt es, etwas gegen die Blase zu unternehmen damit meine Tour nicht zur Tortur wird.

Habe ich die ersten Anzeichen übersehen, war es ein falscher Schritt in einem nicht gut geschnürten Schuh oder habe ich…? Egal warum, jetzt ist sie da, die Blase an meinem Fuß.
Jetzt gilt es, etwas gegen die Blase zu unternehmen damit meine Tour nicht zur Tortur wird.

Handeln solltest du bei den ersten Anzeichen, am besten noch bevor eine richtige Blase entsteht. Meine Erfahrungen, wie du Blasen vermeiden kannst, findest du in meinem Beitrag „ Eine Blase, muss das sein?“.

Bei der Versorgung von Blasen unterteilen wir diese in drei Gruppen. Je nach Größe und oder ob die Blase noch geschlossen ist, ist die Vorgehensweise dabei nämlich eine andere.

Beachte:

Die hier gezeigten Möglichkeiten zeigen nur meine Erfahrungen bei mir wieder und sind unter Umständen, nicht medizinisch korrekt. Jeder muss hier für sich selber auf eigene Verantwortung entscheiden, ob und wie er eine Blase versorgt. Bei den kleinsten Anzeichen von Problemen mit einer Wunde, empfehle ich, medizinischen Rat einzuholen. Beachte auch, zuerst kommt die Gesundheit und erst danach die Tour. Und oft liegt die wahre Stärke gerade im vorzeitigen beenden einer Tour!

Eine einfache, kleine Blase.

Hast du bei den ersten Schmerzen, Druck- oder Hitzegefühl die Tour unterbrochen ist die Blase oft noch nicht als Blase erkennbar oder noch eher klein. In diesen Fällen genügt meistens ein normales Tape oder ein spezielles Blasenpflaster.
Das Prinzip besteht darin, dass ich die Reibung auf der Haut so gut es geht minimiere, im besten Fall egalisiere. Kleine Blasen sollen nach Möglichkeit geschlossen bleiben, denn die Haut schützt uns vor möglichen Infektionen.
Tape oder Blasenpflaster, welche Methode ist jetzt die Bessere?

  • Tape würde ich nur anwenden, wenn noch keine wassergefüllte Blase vorhanden ist. Ein Tape muss auch immer sehr sorgfältig geklebt werden, um nicht zusätzliche „Scheuerstellen“ zu schaffen. Auch besteht die Gefahr, sollte sich das Tape während des Gehens lösen, dass eine noch geschlossene Blase aufplatzt.
  • Blasenpflaster gibt es von verschiedenen Herstellern und in verschiedenen Größen. Diese können direkt auf die Blase (je nach Hersteller, auch auf bereits offene Blasen) geklebt werden. Diese verbleiben dann solange auf der Haut, bis sie sich von selber wieder ablösen. Ich tappe die Blasenpflaster immer noch zusätzlich ab, einfach zum Schutz meiner Wandersocken, sollte sich beim Gehen doch einmal ein Blasenpflaster lösen, sind diese nur mehr sehr schwer aus den Socken zu bekommen. Das setzt allerdings genügend Platz im Schuh voraus.
Große, wassergefüllte Blase

Was aber tun, wenn ich eine sehr große, wassergefüllte Blase habe die sich nicht mehr einfach so mit einem Blasenpflaster behandeln lässt und zusätzlich im Schuh massive Schmerzen verursacht? Hier stellt sich zuerst die Frage, kann ich die Tour abbrechen und meine Blase „professionell“ versorgen lassen oder bin ich abseits im urbanen Gelände unterwegs und kann die Tour nicht so einfach beenden. Hier kann es dann sein, dass ich die Blase öffnen und das erhöhte Risiko einer Infektion eingehen muss.  Das ist allerdings eine Entscheidung, die je nach Situation jeder selber für sich treffen muss.

Sollte ich zu dem Entschluss kommen, dass ein öffnen der Blase unumgänglich ist, muss ich dabei so steril wie möglich arbeiten. Ich führe für solche Fälle daher immer folgende Utensilien mit:

  • Alkoholische Tupfer- oder Desinfektionsspray
  • Sterile Kanüle (Nadel)
  • Steriler Tupfer
  • Steriles Verbandsmaterial
Wie öffne ich – oder besser wie entleere ich eine Blase richtig?

Wichtig ist, die Öffnung und somit die Eintrittspforte für Infektionen so klein wie möglich zu halten und wie schon geschrieben sehr sauber zu arbeiten.
Zuerst, wird die Blase großzügig um die Einstichstelle mit einem alkoholischen Tupfer oder mit Desinfektionsspray desinfiziert. Hier auf die entsprechende Einwirkzeit deines Produktes achten und die Stelle danach auch nicht mehr berühren.
Jetzt kannst du, mit der sterilen Kanüle, seitlich flach in die Blase stechen und die Flüssigkeit mit sanften Druck zur Öffnung hin ausstreichen.
Im Anschluss die Blase mit Blasenpflaster oder wenn sie dafür zu groß ist, mit einem sterilen Verband versorgen.

Offene Blasen

Sollte die Blase bereits von selber aufgeplatzt sein, gilt es auch hier die Blase ordentlich zu desinfizieren und wie oben beschrieben steril zu versorgen.

Wann zum Arzt?

Treten bei einer Blase zusätzliche Schmerzen auf. Fühlt sich die Region um die Blase unnatürlich heiß an oder tritt gelbliche Flüssigkeit aus. Dann kann es sein, das sich die Blase entzündet hat. Damit es bei diesen Fällen zu keinen gesundheitlichen Problemen kommt, sollte ehestmöglich ein Arzt aufgesucht werden. Hier ist unter Umständen neben der korrekten Versorgung der Wunde auch eine medikamentöse Therapie nötig.

Gehtechnik im Schnee

Das richtige Gehen mit Schneeschuhen hängt sehr stark vom Gelände und Schneezustand ab. Habe ich im flachen bis mäßig steilem Gelände eine feste, bereits breit ausgetretene Spur (oft bei viel begangenen Touren der Fall) oder einen gut tragenden Haschdeckel lässt es sich meist ohne großen Kraftaufwand gehen. Bei tiefem Schnee und/oder steilem Gelände schaut das meist anders aus.

Grundschritt

Generell funktioniert das Gehen mit Schneeschuhen im leichten Gelände sehr ähnlich dem normalen Gehen nur eben etwas breitbeiniger, um mit den Schneeschuhen nicht immer an den Beinen zu streifen. Hier empfiehlt es sich auch, Gamaschen zum Schutz der Tourenhose zu tragen, sollte man doch einmal mit den scharfen Hascheisen oder Frontalzacken einhacken. Die Füße dabei nicht zu weit anheben, Schwerpunkt schön zentral halten und normal große Schritte machen. Stöcke helfen hier das Gleichgewicht besser zu halten. Diese sind im leichten Gelände allerdings wie beim Wandern nicht zwingend erforderlich.

Bergauf gehen.

Grundschritt
Nicht zu steile Hänge werden direkt in der Fallinie im Grundschritt behangen. Wird das Gelände allerdings steiler oder die Schneedecke härter, müssen, um ein Abrutschen zu verhindern, die Frontalzacken eingesetzt werden. Dazu einfach bewusst die unter dem Ballen angebrachten Zacken in den harten Schneedeckel drücken. Ein deutlich angenehmeres Gehen bietet hier auch der Einsatz der Steighilfe (je nach Model verfügbar).

Steile Passagen

Grätenschritt
Kurze steile Passagen im tiefen Schnee können auch im Grätenschritt überwunden werden. Dabei die Füße in einem breiten V aufsetzen.

Seitwärts aufsteigen
Ebenso können diese kurzen steilen Passagen im weichen Schnee durch seitliches aufsteigen begangen werden. Bei hartem Untergrund ist diese Möglichkeit nur bedingt anwendbar. Auch ist mit Schneeschuhen die Fußstellung bei hartem Untergrund eher unangenehm.

Bergab gehen

Bergab verlagerst du den Schwerpunkt etwas nach hinten, so dass im tiefen Schnee die Schuhspitzen etwas nach oben kommen und gleitest dabei mit schwungvollen Schritten talwärts. Dies ist eine schnelle und kräfteschonende Methode für den Abstieg. Nutze hier die Schwerkraft aus und nimm den Schwung einfach mit.
Bei hartem Untergrund musst du wohl oder übel im Grundschritt absteigen.

Spuren im tiefen Schnee

Alleine unterwegs
Bist du alleine unterwegs bleibt dir nichts übrig, als dir deine eigene Spur zu ziehen. Versuche hierbei so kräfteschonend wie möglich zu gehen. Halte dabei die Spur eher schmal. Ziehe dazu den hinteren Fuß in der Spur des Vorderen Fußes zu diesem heran und weiche erst kurz davor zur Seite und stelle den Fuß vor den anderen. Kurz vor dem Aufsetzen kannst du diesen noch etwas nach vorne schieben – so gewinnst du jedesmal einige Zentimeter.

In der Gruppe unterwegs
Bist du in einer Gruppe unterwegs, schaut das Ganze etwas anders aus. Hier ist es wichtig, dass ihr euch beim Spuren abwechselt. Je nach Gruppengröße und Leistungsvermögen kann dies immer in der gesamten Gruppe erfolgen. Es können aber hier auch schwächere Teilnehmer von den „Stärkeren“ geschont werden. Wechselt euch regelmäßig ab.
Je nach Schwierigkeit des Untergrundes kann dies auch in sehr kurzen Abständen erfolgen. Legt euch eine fixe Schrittzahl zurecht – Wechsel nach zum Beispiel 20 Schritten. Nach Erreichen der definierten Schritte tritt der Spurende einen Schritt zur Seite lässt die Gruppe vorbeiziehen und reit sich als Letzter wieder ein. Die Spurarbeit übernimmt der Nächste in der Gruppe.
Beim Gehen in der Gruppe, spuren wir mindestens in der normalen Spurbreite. Wichtig ist, dass die Spur für die Hinteren nicht zu schmal wird. Der Spurende hat hier natürlich den meisten Kraftaufwand der Zweite und Dritte in der Gruppe versuchen die Spur noch weiter auszubauen und die Unebenheiten auszugleichen. Für die Folgenden bietet sich eine bereits gut ausgetretene Spur, die fast zu keinem einsinken mehr führt und so ein kräfteschonendes Vorankommen ermöglicht.

Wichtig ist es – wenn möglich – sich bei der Spurarbeit  immer konsequent abzuwechseln. Dadurch kann zum einen viel Kraft gespart werden und übermäßiges Schwitzen vermeiden werden, was gerade im Winter durchaus seine Vorteile hat. Setze auch die Stöcke gezielt ein, um gerade im schwierigen Gelände das Gleichgewicht halten zu können oder einen zusätzlichen Vortrieb zu erreichen. Übe das richtige Gehen zuerst im leichten Gelände und steigere dich stetig. Vergiss auch bei kalten Temperaturen nicht darauf genügend zu trinken und brich eine Tour rechtzeitig ab bevor du in ernsten Schwierigkeiten steckst.

Die Richtigen für mich

Die Geschichte der Schneeschuhe reicht mehrere tausend Jahre zurück. Waren sie früher für Bewohner schneereicher Gebiete ein Mittel zum Zweck, um nicht im tiefen Schnee zu versinken, erfreuen sie sich heutzutage zunehmender Beliebtheit bei naturbegeisterten Menschen. Schneeschuhe erleichtern das Vorankommen im Schnee ungemein und erschließen den nicht schitourenbegeisterten Winter-Wanderern neue, fast unberührte Gebiete.

Welcher Schneeschuh passt zu mir?

Zuerst solltest du dir einmal überlegen, wo du die Schneeschuhe einsetzten möchtest. Bewegst du dich ausschließlich im flachen Gelände mit nur mäßigen Steigungen oder bist du im alpinen Gelände unterwegs. Um genügend Auftrieb im Schnee zu erzeugen, muss der jeweilige Schneeschuh auch zu seinem Benutzer passen. Desweiteren kommt es natürlich auf die finanziellen Mittel an und wie oft ich sie benutzen möchte. Bewege ich mich nur gelegentlich im flachen Gelände, genügen hier mit Sicherheit günstigere Modelle, als wenn ich sie professionell in steilem Gelände den ganzen Winter über regelmäßig einsetzten möchte.

Welche Modelle gibt es?

Prinzipiell kann man grob drei Arten von Schneeschuhen unterscheiden.

Die traditionellen Schneeschuhe
Diese sind den ersten gefunden Schneeschuhen nachempfunden und bestehen aus einem hinten zusammengebundenen Holzrahmen, bespannt mit Leder und/oder Sehnen. Da diese Modelle allerdings über keine Steighilfen, Hascheisen und ähnlichem verfügen, finden sie bei den modernen Sportlern heutzutage fast keine Anwendung.

Klassische- oder Alurahmenmodelle
Diese bestehen aus einem umlaufenden Alurohr, welches mit einem Kunststofftuch bespannt ist. Sie verfügen je nach Modell bereits über eine moderne Bindung mit Schnellverschluss sowie über Krallen an der Unterseite.
Klassische Modelle bieten einen guten Auftrieb und sind im flachen bis mäßig steilem Gelände mit tiefem Schnee zu Hause. Wird das Gelände steiler oder sind Hänge zu queren, stößt man damit allerdings an ihre Grenzen.

Hochleister oder moderne Schneeschuhe
Der moderne Schneeschuh besteht meistens aus bruchfestem, kältebeständigen Kunststoff. Diese sind je Modell sehr leicht, geben einen guten Auftrieb und verfügen über eine moderne Bindung, Frontzacken, Haschkrallen und Aufstiegshilfen. Sie sind leicht zu bedienen und fühlen sich auch im steilen und geneigten Gelände wohl.

Komponenten eines Schneeschuhes.

Bindung.
Moderne Bindungen lassen sich schnell an verschiedene Schuhgrößen einstellen. Die Palette reicht hier von einfachen Riemenverschlüssen bis hin zu Ratschenverschlüssen. Wichtig ist, dass sich der Verschluss auch bei kalten Temperaturen mit Handschuhen noch gut bedienen lässt und den Schuh fest in der Bindung hält ohne sich beim Gehen ständig zu lockern.

Steighilfe
Steighilfen sind meist Bügel aus Metall oder Kunststoff, die bei steilem Gelände unter die Ferse geklappt werden. Dies kann auch unterteilt in mehrere Stufen geschehen. Die Steighilfe verhindert das Zurückklappen der Fußes und stellt ihn beim aufsetzten in eine annähernd waagrechte Position. Dies erleichtert das Bergaufgehen erheblich.

Frontalzacken
Frontalzacken sind an der vorderen Unterseite der Bindung angebracht und bieten bei Aufstiegen in sehr steilem oder vereistem Gelände zusätzlichen Halt.

Haschkrallen
Haschkrallen sind an der Unterseite angebrachte Metallstifte oder gezackte Bleche welche auf harten, vereisten Flächen zusätzlichen Halt bieten und ein abrutschen verhindern.

Gewichtsangaben

Wie schon erwähnt, spielt auch das Gewicht eine entscheidenden Rolle. Damit du den optimalen Auftrieb auch im noch nicht gefestigten Neuschnee erhältst, ist es wichtig, das angegebene Gewicht nicht zu überschreiten. Hier zählt nicht nur dein eigenes Körpergewicht sondern das Gesamtgewicht inkl. Deiner Ausrüstung und Kleidung, denn auch das will getragen werden. Nur wenn du nicht zu tief einsinkst kannst du kräfteschonend über den Schnee gleiten.

Was ich sonst noch brauche.

Stöcke
Gute längenverstellbare Teleskopstöcke mit großen Schneetellern gehören zum Schneeschuhlaufen einfach dazu. Dies hat mehrere Gründe.

Sie helfen das Gleichgewicht auch in schwierigerem Gelände zu halten und bieten zusätzliche Kontaktpunkte zum Untergrund.
Beim Bergaufgehen kann durch gezieltes einsetzen der Armmuskulatur viel Beinkraft eingespart werden.
Und auch beim Bergablaufen bieten sie zusätzlichen Halt und entlasten vor allem die Kniegelenke.

Kleidung
Verwende hier gute wintertaugliche, atmungsaktive Outdoorkleidung sowie wasserdichte, feste Wander- oder Winterstiefel. Da das Thema Kleidung sehr vielfältig ist, werde ich hierzu in Kürze einen eigenen Beitrag verfassen.

Gamaschen.
Damit kein Schnee in die Schuhe oder unter die Hose eindringen kann, empfiehlt sich die Verwendung von Gamaschen. Diese verhindern auch ein beschädigen der teuren Tourenhose durch die Hascheisen der Schneeschuhe.

Jetzt hast du einen groben Überblick über die Möglichkeiten die ein Schneeschuh bietet. Wähle den für dein Gewicht und Einsatzgebiet geeigneten Schneeschuh aus. Im Internet findest du regelmäßig Test und Erfahrungsberichte zu den zahlreichen Herstellern. Probiere nach Möglichkeit deinen Favoriten aus. Wenn du dich darauf wohlfühlst, steht einem unvergesslichen Naturerlebnis nichts mehr im Wege.

Die richtige Spur

Einmal die Schneeschuhe angezogen kann es auch schon losgehen. Doch wo lege ich am besten meine Spur an. Kann oder darf ich überall gehen? Wie spare ich am meisten Kraft und wer spurt jetzt in der Gruppe?  Wo darf ich nicht gehen?

Schneeschuhgehen ist relativ einfach zu erlernen. Die grundlegenden Schritttechniken habe ich dir bereits in einem eigenen Beitrag gezeigt. Jetzt gilt es, die richtige Spur zu finden.

Wo darf ich mit Schneeschuhen gehen?

Mit Schneeschuhen, darf der Wald zu Erholungszwecken auch abseits der markierten Wege betreten werden.  Im Alpinen Ödland und auf Almen oberhalb der Baumgrenze regelt dies das jeweilige Landesgesetz. Hier greift oft das Gewohnheitsrecht oder aber spezielle Gesetzte, die dies in der Regel erlauben.  Dürfen Wiesen und Äcker normalerweise nicht betreten werden, ist dies bei geschlossener Schneedecke meist erlaubt.  Wie du siehst, ist es nicht so einfach, eine allgemein gültige Antwort auf die Frage „wo darf ich gehen“ zu geben. Willst du auf Nummer sicher gehen, musst du dich mit den jeweiligen Gesetzten genauer auseinander setzten. Auf markierten Wegen sollte es in der Regel zu keinen Problemen kommen. Doch auch wo ich grundsätzlich gehen darf, bedeutet dies nicht, dass ich mich überall und zu jeder Zeit frei bewegen kann. In einem guten miteinander mit der Natur und ihren Eigentümern gilt es, gewisse Spielregeln zu beachten. Denn, wenn wir uns alle daran halten, steht einem ungetrübten Wintererlebnis nichts im Wege.

Was gibt es zu beachten.
  • Schutzzonen. Gerade Wildtier brauchen im Winter einen besonderen Schutz. Es gibt daher in einigen Gebiete Wintersperren, die es untersagen in einem gewissen Zeitraum ein Gebiet zu betreten. Auch ausgewiesene Schutz- und Ruhezonen sind für Wanderer tabu.
  • Aufforstungen und Jungwald. Auch diese Gebiete mit Bäumen unter 3m Höhe dürfen nicht betreten werden.
  • Vermeide das Betreten der Lebensräume von Wildtieren sowohl in der Morgen- als auch in der  Abenddämmerung.
  • Umgehe Fütterungsstellen von Tieren.
  • Verhalte dich generell ruhig und halte genügend Abstand zu Tieren. Denn müssen sie vor dir flüchten, bedeutet dies für viele von ihnen einen enormen Energieverbrauch dem sie gerade im Winter nicht gerecht werden können.
  • Gehe respektvoll mit der Natur um, lasse keinen Müll zurück und beschädige nichts.
  • Bewegst du dich auf markierten Wegen, dann verlasse diese auch nicht.

Achtung!

Auch beim Schneeschuhgehen muss die aktuelle Lawinengefahr immer in die Tourenplanung mit einbezogen werden. Denn Lawinen machen auch vor Schneeschuhwanderen nicht halt. Behalte auch bei der Tour das Gelände und das Wetter ständig im Blick, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Informationen bekommst du bei den zuständigen Lawinenwarndiensten.

Links:
Österreich
www.lawinen.at
Deutschland
www.alpin.de

Tourenplanung

Bevor du eine Tour startest hole genügend Informationen darüber ein. Wie lange dauert meine Tour, wie viele Höhenmeter gibt es zu überwinden. Gibt es Schutzhütten oder Einkehrmöglichkeiten auf dem Weg. Beachte auch die örtliche Lawinengefahr. Plane die Tour immer nach deinem Leistungsniveau und kalkuliere dabei auch immer genügend Reserven ein.

Spuranlage für meine Tour

Nun ist es so weit, du hast die Tour optimal geplant und stehst nun am Start mitten in der wunderschönen Winterlandschaft. Jetzt geht es nur mehr darum, den richtigen Weg zu finden und eine gut gehbare, kräfteschonende und sichere Spur anzulegen.

Wie schaut eine gute Spuranlage aus
  • Wenn es auch noch so verlockend ist, die Aufstiegsspuren von Schitourengehern sind für uns tabu. Denn wir würden zum Einen die Spur mit unseren Schneeschuhen zerstören und zum Anderen sind lange Querungen meist nicht optimal für uns. Das gilt auch Sinngemäß für Rodelpisten, Loipen und für alle oft mit viel Mühe angelegten Bahnen und Spuren. Lediglich den Skidoofahrern wird es egal sein, wenn wir ihre Spur benutzen. Die Frage ist hier nur, sind diese Spuren, gerade wenn sie vereist sind, auch wirklich gut zum Gehen.
  • Schaue dir bei der Wahl der richtigen Spur immer das Gelände vor dir an. Vermeide es, unnötige Höhenmeter oder Umwege zu gehen. Erkenne nicht überwindbare Hindernisse frühzeitig und umgehe diese. Versuche eine möglichst ökonomische, kräfteschonende Spur anzulegen. Bist du in der Gruppe unterwegs, bestimmt immer das Können des Schwächsten die Schwierigkeit der Tour.

Aufstieg

Da es sich hier meist um den anstrengendsten Teil einer Tour handelt, sollte gerade die Aufstiegsspur mit Bedacht gewählt werden.

Nicht zu steile Hänge (bis etwa 20°) begeht man am kräfteschonensten direkt in der Fallinie. Bei zunehmender Steilheit – dies hängt auch immer vom Können der Teilnehmer ab – wird die Spur schräg oder in Serpentinen angelegt.

Nutze hier auch alle Möglichkeiten deiner Schneeschuhe aus. Verwende beim Aufstieg die Aufstiegshilfe und setze dazu bei harten Schneeverhältnissen bewusst die Frontalzacken ein.

Abstieg.

Zum Bergabgehen eignet sich am Besten weicher Schnee in dem wir bewusst fast wie auf Schiern bergab gleiten können. Dazu einfach in leichter Rückenlage mit langen Schritten – so kommst du schnell in eine dynamische Gleitphase. Die Stöcke dienen hier dazu, das Gleichgewicht zu halten. Da dies bei hartem Schnee nicht funktioniert, bleibt nichts anderes übrig. Als wie beim Aufstieg Schritt für Schritt abzusteigen – nicht vergessen, die Steighilfe wieder einzuklappen. Auch ein mitgeführtes Rutschbrett oder einfach auf dem Hintern den Hand hinab zu rutschen, kann ein tolles Erlebnis sein. Dabei aber unbedingt die Schneeschuhe abschnallen und sicher am Rucksack verstauen, denn ansonsten ist ein Überschlag mit einer möglichen Verletzung vorprogrammiert.

Querungen

Versuche zur Schonung deiner Gelenke auch bei Querungen die Schneeschuhe immer waagrecht auf zu setzten. Hierbei wird aus Platzgründen meist nicht breitbeinig ein Fuß neben den Anderen gesetzt, sondern vor diesen in eine Linie. Benutze deine Stöcke dabei als „zusätzliche Kontaktpunkte“ um ein Abrutschen zu verhindern. Es gibt auch Schneeschuhe mit einer seitlich beweglichen Bindung, die eine Hangquerung deutlich angenehmer gestalten.

Fazit.

Bewege dich immer mit Respekt der Natur gegenüber, halte dich an Verbote und plane deine Tour mit Bedacht. Wähle die Spur die dir ein Gutes und vor allem sicheres Gefühl beim Gehen gibt. Habe auch einmal den Mut, sei es wegen dem Wetter, der Lawinengefahr oder dem fehlenden Können, eine Tour abzubrechen. Dann steht einem erlebnisreichen und vor allem sicheren Wintererlebnis nichts im Wege.